Die Myopie oder auch Kurzsichtigkeit, ist ein Missverhältnis von der Brechkarft des Auges zur Baulänge des Auges. So entsteht ein scharfes Bild nicht, wie sonst normaler Weise auf der Netzhaut, sondern schon ein wenig davor. Das Bild, welches der Betreffende dann wahrnimmt ist unscharf.
Weltweit wird eine Zunahme der Kurzsichtigkeit beobachtet, welches auch mit großer Sorge bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu kennt genommen wird. Je nach Kontinent werden in unterschiedlichsten Studien Zuwächse der Myopie von 20 bis 90% angegeben. In Deutschland waren vor 50 Jahren nur einzelne Kinder kurzsichtig, heute sind es schon 20 Prozent. Wissenschaftler sagen voraus; In 50 Jahren wird cirka die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein.
Warum nimmt die Kurzsichtigkeit zu?
Hierzu gibt es in den letzten Jahren verstärkt Forschungsprojekte, um die Gründe für die Zunahme der Kurzsichtigkeit zu erklären.
Neben der bekannten Ausfassung einer genetischen Vorbedingung beeinflusst die Kurzsichtigkeit, vermuten Wissenschaftler immer mehr, dass das Bild am Netzhautrand, hauptverantwortlich für einen Wachstumsimpuls des Auges ist.
Zusätzlich lässt sich auch immer mehr einen Zusammenhang zwischen unseren Lebens-gewohnheiten und der Zunahme der Myopie finden. So verrichten die Kinder immer mehr und zeitlich viel früher Nahtätigkeit aus. Diese Naharbeit wie Handy, Computerspiele usw. üben einen Reiz aus, der das Langenwachstum des Auges begünstigt.
Auch die fehlenden der Spielzeit im Freien und damit eine reduzierte Aufnahme an Vitamin D scheinen einen negativen Einfluss bei der Myopieentwicklung zu spielen. Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder, die mehr als 18 Stunden im Freien verbringen, weniger Kurzsichtig werden, als die Kinder, die viel Zeit in Räumen verbringen.
Myopie Kontrolle, welche Möglichkeiten gibt es heute?
Orthokeratologie Contactlinsen / Nachtlinsen
Orthokeratologie Contactlinsen sind spezielle formstabile Contactlinsen, die nur über Nacht getragen (ca. 6 Stunden) werden. Hierbei moduliert eine speziell berechnete Rückfläche der Contactlinse die Hornhautoberfläche sanft um, so dass ein scharfes Sehen am Tag ermöglicht wird. Hierbei entsteht ein Netzhautbild, welches sich positiv auf den Reiz des Längenwachstums des Kindes auswirkt und die Progression der Kurzsichtigkeit verlangsamt oder in vielen Fällen auch stoppt.
Multifokallinsen
Auf Grund der guten Erfahrungen, die in den letzten Jahren mit den Nachtlinsen in der Begrenzung der Myopieentwicklung gemacht wurden, wurden Contactlinsen entwickelt, die das gleiche Bild auf der Netzhaut erzeugen, wie bei den Nachtlinsen. Diese sind ähnlich aufgebaut, wie die sogenannten Multifokallinsen und eignen sich besonders in den Fällen, bei denen die Anpassung mit Ortho K Linsen nicht mehr eingesetzt werden kann.
Atropien
Dieses Medikament wird sein Jahren in der Augenheilkunde verwendet. Die Mediziner verwenden das Medikament um den Augenhintergrund zu untersuchen. Atropien erweitert die Pupille und lähmt die Akkommodation.
In Studien konnte feststellt werden, dass die Verwendung von Atropien bei Kindern die Kurzsichtigkeit aufhält. Jedoch waren immer wieder deutlich Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Atropien sichtbar, so dass mittlerweile eine geringe Dosis von Atropien verabreicht wird.
Visualtraining
Auch Visualtrining bietet Möglichkeiten, das Längenwachstum des Auges zu verringern. Hierbei berät der Optometrist die Kinder über die geeigneten Augen – und Sehübungen und verbessert die Arbeitsplatz- und Schreibtischsituationen wie z.B. Beleuchtungen, Leseentfernung und Stuhlhöhe usw.
Zusätzlich sollten Kinder häufig (drei Stunden am Tag) in Freien spielen. Entscheidend dabei ist, dass sich die Kinder im Tageslicht bewegen, Vitamin D über die Haut aufnehmen können und dabei auch regelmäßig von Grüntönen umgeben sind. Vermieden werden sollte eine überzogene PC oder Handy Nutzung, bei der das Kind über einen längeren Zeitraum auf einen sehr kurzen Arbeitsabstand in die Nähe schaut.